Masters 2019

Sa, 9. Nov. 2019 18:00 Uhr
09.11.2019 18:00:00

21 °C

17 km/h

Einzelturnier, 16 Teilnehmer
Gewinner: Tim Schörghofer

Der Saisonabschluss ist gespielt. Tim Schörghofer nimmt in der Neuauflage des Finals von 2017 Revanche an seinem Teampartner Andres Grünwald und gewinnt ein spannendes Finale in Weinheim knapp mit 1:0. Zuvor setzte er sich im Halbfinale gegen den dritten Rum-Spieler Theo Marten durch.

Turnierverlauf

In der Gruppe C wurde schnell klar, dass heute ernsthaft mit „Schörgi“ zu rechnen ist.
Er setzte sich gegen die stark aufspielenden Baaß und Lammer durch, ehe er es im Viertelfinale mit dem bis dahin starken Diekmann zu tun bekomm.
In Schörghofers Gruppe C kam es derweil zu einer Überraschung, als Lammer einen der Topgesetzten, Laurenz Baaß, schlug, und ihn bereits nach der Gruppenphase nach Hause schickte. Zwar verlor Lammer gegen Masters-Neuling und Mixed-Siegerin J. Lang Saorin, was dazu führte, dass er, Baaß und Lang alle mit drei Punkten die Gruppe beendeten. Jedoch verhalf Lammer seine gute Becher-Differenz zum Weiterkommen. Somit bleibt Baaß Masters-Bilanz mit dem maximalen Erreichen des Viertelfinals weiterhin enttäuschend. Der Traum vom NBPL-Slam platzte früh.

In Gruppe A sollte direkt mit dem ersten Match ein Highlight anstehen. Timo Endres, auch einer der vier Topgesetzten, bekam es mit dem MKW-Student Theo Marten zu tun.
Marten dominierte den Gastgeber durchweg und hatte beim Stand von 3:1 nur noch einen Cup zu treffen. Allerdings wurde die Rechnung ohne Altmeister Endres gemacht, der diese Saison bereits zwei Turniere gewann. Er verwandelte beide Bälle in einen Cup und drehte das Spiel somit zu seinen Gunsten. Beide Akteure gewannen danach beide Matches, auch wenn Endres gegen Isiksal und Marten gegen Grießhaber schwächelten, und konnten so ihre Tickets für die nächste Runde buchen.

Gruppe B schien von Beginn an die Offenste Gruppe zu sein, auch wenn Tim Kahnert hier als Favorit rein ging. Dieser Rolle sollte der Torwart aber auch gerecht werden. Mit drei selbstbewussten Siegen war der Gruppensieg nur Formsache.
Hitzig ging es dabei beim Kampf um Platz zwei zu. Heinrich verlor seine Auftaktpartie gegen Diekmann. Somit kam es in seinem zweiten Match gegen Erger zur Vorentscheidung für einen von beiden. Doch der Student mit russischem Migrationshintergrund Erger, der trotz seiner Wurzeln für Istanbul spielt, schlug Heinrich und schickte ihn so zurück in’s Trainingslager an der Ludwigstraße. Somit kam es zum entscheidenden Duell zwischen Diekmann und Erger.
Der Co-Gastgeber behielt jedoch die Nerven und konnte eine Runde weiter kommen.

In der letzten Gruppe war Grünwald topgesetzt. Dieser Rolle sollte er im ersten Match mit einem 5:0 über Kühr gerecht werden, ehe es dann zu einem der besten Matches des Turniers kam. Gegen Lippmann, der Spiel eins gegen Falkenstein gewann, trafen beide einen Cup nach dem anderen. Lippmann führte 3:2, Grünwald war dran. In den letzten Wochen entwickelte er mit seinem stark verbesserten „2 in 1“ eine Geheimwaffe, die hier fast stach.
Er verwandelte den ersten und hatte somit Matchball. Der zweite Wurf traf ebenfalls, jedoch landete der Ball auf dem anderen und sprang heraus - neuer Spielstand: 2:2.
Lippmann war nun wieder am Zug und traf ebenfalls den ersten. Auch er zielte wieder auf den selben Cup. Der Ball drehte sich am oberen Rand des Bechers und sprang in den anderen, obwohl dieser weiter weg stand. Die Menge tobte.
Lippmann sicherte sich den Gruppensieg. Gegen Falkenstein ging es für Grünwald um Platz zwei der Gruppe, doch hier gewann der Favorit. Das Viertelfinale stand somit fest.

Spannende K.O.-Phase

In Match eins schlug Schörghofer Diekmann. Der erste der beiden Gastgeber war raus. Match zwei versprach eine spannende Konstellation. Marten sowie auch Lippmann spielten eine starke Gruppenphase. Doch Lippmann wurde von Anfang an dominiert und so konnte Marten in das erste Masters-Halbfinale seiner Karriere einziehen.
Das Top-Match war jedoch Spiel Nummer drei. Kahnert traf auf Grünwald, zwei Topgesetzte im direkten Duell. Ein Match, das es bereits vor zwei Jahren im Masters gab. Mit Blick auf die Gruppenphase war der Star von King Pong sogar leicht zu favorisieren.
Allerdings kam er schlecht in’s Spiel und konnte den früher Zwei-Becher-Rückstand nich mehr drehen. Grünwald gewann ungefährdet.
Favoritenschreck Lammer versuchte daraufhin sein Glück gegen Endres. Allerdings war nicht viel zu holen. Endres overpowerte Lammer. Somit trat die Prognose ein, dass Lammer zwar für ein-zwei Favoritenstürze gut ist, jedoch (noch) nicht für den Turniersieg.

Schörghofer gegen Marten sollte Halbfinale eins sein. Dieses Match gab es bereits im Viertelfinale 2017, als Schörgi knapp gewann. Marten war motiviert für die Revanche und die Chance, Schörghofer durch einen Sieg auf Rang zwei der Rangliste zu überholen.
Auch hier ging er mit breiter Brust vorne weg. Er führte früh und konnte diese Führung die ganze Zeit halten. Marten kam nicht hinterher und verlor mit 0:2. Auch sein Weg zum NBPL-Slam war beendet.

Im zweiten Halbfinale stand mit Endres gegen Grünwald ein Kracher an. Jedoch kam auch hier einer der beiden Akteure deutlich besser in’s Spiel, was der Gegner nichtmehr aufholen konnte. Grünwald schlug früh zu und bewies mit Pustern gute Defense. Endres machte das Spiel zwar gegen Ende nochmal gefährlich, konnte das Ruder aber nicht mehr rumreißen.
Somit nutzte er seine Chance auf den historischen Golden Slam erstmal nicht. Grünwald hingegen nahm mit den Siegen gegen Kahnert und Endres Revanche für das verlorene Duo-Finale, als ihm selbst die Chance auf den Slam verwehrt wurde.

Das Finale stand an. Diesmal auf zehn Cups. Schörghofer hatte sich früh einen Vorsprung von drei Bechern aufgebaut. Stück für Stück arbeitete sich Grünwald heran. Es kam zum Showdown. Beide hatten nur noch einen Cup zu treffen, so wie auch 2017. Damals hatte Grünwald das bessere Ende, nachdem er einen 1:5 Rückstand aufholte. Fast schon eine Parallele zum Champions League Finale 2005, als Liverpool einen 0:3 Rückstand gegen Milan drehte.
Auch da kam es zwei Jahre später und Revanche, und... Milan gewann mit einem Tor Vorsprung. So auch hier, Schörghofer landet den letzten Treffer und nimmt Revanche.
Er krönt sich mit dem Masters-Titel und kann so erstmals abseits des Trios ein Turnier gewinnen. Zusätzlich ist er ab jetzt zum ersten Mal die Nummer eins der Einzelrangliste.
Außerdem schreibt er sich auf eine Liste mit Teamkollegen Grünwald und Marten, sowie mit Baaß, Böll, Kahnert und J. Lang Saorin für die Spieler, die bereits drei Turniere gewinnen konnten.

Rum setzt Ausrufezeichen

Wie auch 2017 stellte Rum nach einer schwachen Teamsaison den Masters-Sieger. Auffällig war, dass das Spitzentrio drei der vier Halbfinalteilnehmer stellte und sich nur selbst schlagen konnte. Jedoch leisteten Spieler wie Endres oder auch Lippmann großen Widerstand.
Die nach dieser Trio-Saison prophezeite Wachablösung lässt wohl noch auf sich warten.

Vergleich zu letztem Jahr

Das Masters 2018 war wohl das spielerisch stärkste Turnier der NBPL-Geschichte. Jedoch war es auch vollgepackt mit Spannung und Überraschungen.
Dieses Jahr war anders. Das soll jedoch nicht zwingend heißen schlechter.
Auffällig war, dass es kaum Coups gab. Der einzige Topfavorit, der früh die Heimreise antreten musste, war Baaß. Ansonsten schlugen sich die restlichen Favoriten nur gegenseitig. Stimmungstechnisch kam das Masters nicht ganz an das letzte ran. Aber mal ehrlich, wer sieht schon gerne Favoriten gewinnen? Eine große Überraschung war das somit nicht.
Spielerisch hatte das Event einiges zu bieten. Auch wenn es wenige Comebacks oder krasse Momente wie große Finishes gab, war das Niveau konstant hoch und es gab wenige Ausreißer nach unten. Wahrscheinlich war das Niveau sogar konstanter als 2018 und 2017, zumindest ab der K.O.- Phase.

Insgesamt hat das Event viel Spaß gemacht und es wird sicherlich in Erinnerung bleiben.
Danke an Timo und Markus für die Gastfreundschaft, danke an alle Spieler und Zuschauer für die schöne Atmosphäre und das klasse Event. Wir sehen uns beim MaiCup!